Heute war mein erster Arbeitstag in der nordirischen Pampa. Rainbow Telecom ist wahrlich nicht gerade das, was man als „zentral gelegen“ bezeichnen würde. Rund herum nur Felder mit Schafen und zur nächsten Einkaufsmöglichkeit an der Tankstelle sind es auch etwa 10 Autominuten über die Landstraßen.
Anders als erwartet, landete ich heute im Sales Team. Dort geht primär darum, potentielle Kunden in zahlende Kunden umzuwandeln. Dafür gibt es ein System, in dem jeder irgendwelche Kontakte anlegen kann, die er grad mal bei Google gefunden hat. (So kommt mir das zumindest vor^^)
Mein temporärer Betreuer Martin, der übrigens erst 5 Minuten vor meiner Ankunft vor mir erfuhr, erzählte mir, dass man ein Projekt für mich habe. Super, ein Projekt. Hatte schon Angst, dass ich mit Stapelverarbeitungsaufgaben (nettes Wort) beschäftigt werde. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich allerdings noch nicht, dass das Eine das Andere nicht ausschließt. So bekam ich heute für mein „Projekt“ eine Liste mit 8000!!! Datensätzen, die verarbeitet werden müssen.
Konkrete Aufgabe: Schaue nach, ob diese Kontakte schon Kunden sind. Was das für mich genau bedeutet, ist schnell beschrieben: Strg+C, Alt+Tab, Strg+V, 2x Enter, Alt+Tab, Pfeil Runter …. und das 8000 Mal. Ab und zu dann noch mal eine Zeile rot machen, für den Fall, dass dieser Kontakt schon Kunde ist. Das erinnert mich ein bisschen an die Domain-Kategorisierung, die Thomas und ich im Call Center durchführen durften. Nur mit dem Unterschied, das mir hier keiner weiß machen will, dass es sich um ne super spannende Aufgabe handeln würde 😉
Für meine Aufgabe würde mir übrigens schon fast nachfolgende Tastatur, welche mir gerade wieder über den virtuellen Weg gelaufen ist, ausreichen:
Jedenfalls habe ich von der Liste heute ca. 1500 Kontakte geschafft^^ Und das im Übrigen so schnell, dass mein Betreuer sogar seinen Chef geholt hat, damit er „das“ auch mal gesehen hat. Morgen dann hoffentlich die nächsten 6500, damit die Sache schnell fertig ist. Zumindest kann es mir dabei nicht passieren, dass ich eine Aufgabe aufgrund ihrer Komplexität nicht bewältigen kann. ^^
Soviel zu meinem ersten Arbeitstag – wenn’s spannender wird, oder ich aufgrund einer Sehnenscheidenentzündung – verursacht durch monotone Arbeit an der Tastatur – arbeitstechnisch ausfalle, lest Ihr das hier.
PS: Der Eintrag wirkt beim nochmaligen Lesen etwas negativ. Mir ist natürlich bewusst, dass ich vom ersten Arbeitstag nicht soviel erwarten kann. An sich ist die Firma ziemlich gut. Man wird gut betreut, ständig kommt jemand, der fragt, ob noch alles in Ordnung sei.
PPS: Hiermit bestätige ich, dass ich diesen Artikel selbst geschrieben, und nicht aus ungenannten Quellen „geguttenbergt“ habe.^^
PPPS: Strg + A, Strg + C, Strg + V .. 😀
Alles Schöne muss einmal enden, genau wie unser erstes von Stadterkundungen, nächtlichen Besuchen im Pub und LAN-Partys geprägtes Wochenende in Belfast.
Und so begaben wir und unsere Mitbewohner uns heute zu unserer Einführungsveranstaltung bei RSM Tenon, der Agentur, die uns unsere Praktikumsstellen vermittelt hat.
Die wichtigsten Dinge, die man im Praktikum in Belfast beachten sollte, wurden uns von Ruth, einer freundlichen Mitarbeiterin von RSM, die den Verlauf unserer Praktika überwacht, nahe gebracht. Anschließend wurden uns unsere eigentlichen Job Assignments erläutert, die für jeden von uns relativ unterschiedlich ausfallen.
Während Kevin zusammen mit zweien unserer Mitbewohner bei der Rainbow Telecom arbeitet, wo er im Wesentlichen Marketing- und Presse-Arbeit betreiben wird, verschlägt es mich zu Sport NI.
Sport NI ist eine Agentur, die sich auf die Verbreitung von sportlichen Aktivitäten in Nordirland einsetzt. In der Praxis erreichen sie dies durch verschiedene Programme, Aktionen und Kooperationen, welche eben jenes Ziel unterstützen.
Mein neuer Arbeitsplatz im „House of Sports“ ist etwa zweieinhalb Meilen von unserem Appartement entfernt und man erreicht ihn sehr gut mit dem Bus – sofern man sich erst einmal durch den Fahrkartentarifdschungel des Belfaster Metro-Netzes gekämpft hat und weiß, welches Ticket man sich kaufen sollte.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf die Aufgaben, die mir dort im Laufe der zwei Monate zugeteilt werden. Mein erstes Projekt ist die Erstellung einer Website auf Joomla-Basis für einen nordirischen Sportler, der in hiesigen Gefilden sehr bekannt sein soll. Allerdings ist mir sein Name mittlerweile wieder entfallen. xD
Umso mehr erinnere ich mich zum Glück an meine Joomla-Kenntnisse, die ich mir in einigen privaten Webseiten angeeignet habe und die mir hoffentlich helfen werden, die Aufgabe so gut wie möglich zu meistern.
Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings zu schlucken, jedoch nicht für mich, sondern für meine Mitbewohner. Diese müssen ab morgen arbeiten, während ich noch einen Tag mehr Zeit habe, um die Stadt zu erkunden und einige Erledigungen zu machen, da mein Mentor diese Woche aufgrund von verschiedenen Meetings sehr eingespannt ist und ich deswegen erst ab Mittwoch sinnvoll eingesetzt werden kann.
An dieser Stelle noch mein herzliches Beileid an Sascha, einen unserer Mitbewohner, der nicht nur den weitesten Fahrtweg von uns allen hat, sondern heute auch direkt nach unserem Einführungsmeeting zu seiner Praktikumsstelle bugsiert wurde, womit er heute morgen garantiert nicht gerechnet hätte.
Zum Abschluss hier noch einmal für alle Leser, deren Aufmerksamkeitsspanne groß genug war, um diesen Beitrag zu Ende zu lesen, ein paar Bilder meines Praktikumsbetriebes und den Kuriositäten, denen man täglich in Belfast begegnet: