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Bergfest!

Freitag war es nun soweit: Die erste Hälfte des Auslandspraktikums lag bereits hinter uns und es ist jetzt an der Zeit, die vier Wochen, die wir hier verbracht haben, kurz zu resümieren.

Als erstes sei gesagt, dass sich die Zeit hier nicht wie vier Wochen, sondern eher wie vier Monate angefühlt haben. Das ist nicht negativ gemeint, viel mehr ist es so, dass wir uns mittlerweile sehr an Belfast gewöhnt haben. Man weiß, wo man am Wochenende feiern gehen kann, kennt die Abfahrtszeiten des Busses zur Arbeit auswendig, hat bereits Bekanntschaften mit einigen Studenten der nahe gelegenen Queen’s University geschlossen und ebenso steht der Supermarkt unserer Wahl natürlich schon lange fest.

Auch unsere Beziehung zu den Spaniern im Haus scheint sich langsam, aber sicher aufzuwärmen, nachdem sich die meisten am Anfang doch relativ distanziert verhalten haben. Man spricht ab, was den Tag über so zu erledigen ist, wie es auf der Arbeit war und geht auch hin und wieder zusammen weg. Schon bemerkenswert, wie viel leichter der interkulturelle Austausch nach ein bis zwei gemeinsamen feuchtfröhlichen Abenden in der heimischen Küche doch fällt.

Allerdings wird es natürlich immer schwerer, interessante Themen für unseren Blog zu finden, da wir unsere (hoffentlich sehr fleißigen) Leser natürlich nicht mit sich ständig wiederholenden Erkenntnissen langweilen möchten. Man hat sich an die Belfaster Kuriositäten gewöhnt, das betrifft nicht nur die Freizeit, sondern auch das Arbeitsleben.

Der Alltag kehrt ein, man kennt die Kollegen, man kennt seine Aufgaben, man kennt die Abläufe. Bis auf die Tatsache, dass ich (nur) der Praktikant bei Sport NI bin, fühle ich mich inzwischen doch schon als Teil der Firma. Mittlerweile habe ich mir auch den einen oder anderen Namen der Kollegen gemerkt, auch wenn es immer noch vorkommt, dass ich von Leuten auf dem Gang namentlich gegrüßt werde, die ich vorher noch nie gesehen habe. Die Hall of Fame-Webseite, über die ich wahrscheinlich schon am Anfang des Praktikums geschrieben habe, nimmt so langsam Gestalt an, auch wenn es noch ein weiter Weg ist, bis sie tatsächlich publikationsreif ist. Was soll ich sagen, ich bin nun mal kein Webdesigner, aber ich befinde mich gefühltermaßen auf halbem Weg dahin. =)

Natürlich gibt es so einige Dinge, an die ich mich hier wahrscheinlich nie gewöhnen würde. Dazu gehört in jeden Fall der Linksverkehr (Wer zur Hölle hat das erdacht?), die horrenden Preise für Tabak, Alkohol und Lebensmittel im Allgemeinen sowie einige Einmaligkeiten in Belfast, die Kevin bereits in seinem letzten Artikel erwähnt hat.

Man denkt selbstredend auch hier und da an die Familie, die Freunde und die Kollegen in der guten alten Heimat und wünscht sich, es sich mal wieder für ein paar Stunden auf der eigenen Couch bequem machen zu können oder vielleicht auch einfach mal wieder einen Moment für sich selbst zu haben, was in einem 10-Mann-Haushalt logischerweise ziemlich selten vorkommt.

Alles in allem komme ich aber zu dem Schluss, dass die ersten vier Wochen sehr erlebnisreich waren und es sich auf jeden Fall gelohnt hat, hier her zu kommen. Nicht nur um die eigenen Englischkenntnisse aufzupolieren oder um zu lernen, wie man damit zurecht kommt, auf sich allein gestellt in einem fremden Land zu leben, sondern auch, um sich persönlich etwas weiter zu entwickeln und einige Angewohnheiten und Eigenarten abzulegen, die man an sich selbst im deutschen Alltag schon längst akzeptiert hatte.

Wir sind also alle gespannt, was die zweiten vier Wochen hier in Belfast für uns bereit halten und werden euch natürlich weiterhin darüber auf dem laufenden halten. In diesem Sinne ein freundliches „Cheers!“ an alle Zurückgelassenen und bis zum nächsten Mal.

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Beitrag fertig – jetzt erstmal nen Kaffee…

Nun, mein letzter Beitrag ist schon wieder einige Tage her und es wird Zeit fuer neuen Stoff. Allerdings gibt es gar nicht mehr so viel zu erzaehlen. Der Alltag kehrt langsam ein, die Nachmittage nutzen wir meist fuer Einkaeufe beim nahegelegenen Tesco Supermarkt – selten geht’s auch mal in die City. Was soll man auch gross machen, um 17:30 Uhr zu Hause, eine Stunde mit der Zubereitung und dem Verzehr von Essen beschaeftigt, anschliessend Hausarbeiten oder der Kontakt in die Heimat … danach ist die Auswahl an moeglichen Unternehmungen auch begrenzt.

Die Wochenenden verbringen wir wie es sich gehoert mit Ausschlafen, Shoppen, Feiern, Kultur und Fitnessstudio, aber davon habt Ihr sicherlich erstmal genug gehoert bzw. gelesen.

Was neu ist, ist der Grad meiner Zufriedenheit mit meiner / unserer Firma – Diese sinkt naemlich derzeit ein gaaanz kleines bisschen. Man muss wissen, dass wir zu Dritt bei Rainbow arbeiten. Zwei angehende Systemelektroniker, deren Aufgabe es eigentlich ist, mit den Technikern zu den Kunden zu fahren und ich, ITSK-Azubi, der hier PR- und Marketing-bezogene Aufgaben bekommen soll(te).

Am Anfang sah auch alles noch gut aus. Erst die Aufgabe mit den 8000 Kontakten, dann das SEO Konzept fuer die Firmenhomepage. Die anderen beiden fuhren regelmaessig mit Technikern zu diversen Einsaetzen.

Diese Woche ist es eher so, dass nur ein Systemelektroniker wirklich jeden Tag rausfaehrt, der andere sitzt bei mir am Schreibtisch 😀 Es gibt zwar ab und zu richtige Aufgaben fuer uns, aber oft sitzen wir auch unbeschaeftigt hier, um darauf zu warten, dass die 8 Stunden vorbei sind. Problematisch ist dabei, dass sich die Produktivitaet in Ansaetzen reziprok proportional zu unserem Koffeinkonsum verhaelt. Zur Veranschaulichung das Verhaeltnis zwischen tatsaechlicher Arbeitszeit und Kaffeekonsum in einer grafischen Darstellung 😀 :

Ok, Spass bei Seite.^^

Unser Betreuer und Ansprechpartner ist leider noch im Urlaub, kommt aber bald wieder, dann werden wir ihn mal freundlich darauf ansprechen, dass wir gern was tun wuerden… ich denke er kann uns da helfen. 🙂

So, genug von der Arbeit. Um die Stimmung zum Wochenende wieder etwas anzuheben, hier eine kleine Liste an Erkenntnissen, die man hier so mit der Zeit erhaelt:

  • Die Foehne auf oeffentlichen Toiletten trocknen die Haende tatsaechlich
  • In Belfast gibt es Menschen, die unsere VOLLEN Muelltonnen klauen
  • Betrunkene Menschen klopfen ans Kuechenfenster, um nach Zigaretten zu fragen
  • Auf den Toiletten von Clubs und Bars nisten sich nachts Afrikaner ein, die Papierhandtuecher reichen und Parfuemspritzer sowie Lollies und Kaugummies verkaufen (das Konzept finde ich uebrigens super ^^)
  • Es gibt keinen Filterkaffee
  • Taxifahrer erzaehlen interessante!! Sachen (inklusive FSK18 Content ^^)
  • Anders als in Deutschland, geben sich hier Maedchen gnadenlos die Kante, waehrend die maennliche Fraktion kontrolliert das eine oder andere Bier geniesst
  • Frittierte Marsriegel sind ein Geruecht (zumindest in Nordirland)
  • Fish and Chips MUSS man nicht gegessen haben (ebenso auf NI bezogen)

So, das wars erstmal. Beim naechsten Mal werde ich Euch anhand einiger Fotos zeigen, wie die nordirische Bevoelkerung getreu dem Motto „Warne oder Lande vor Gericht“ alles und jeden mit teils recht amuesanten Warnhinweisen zukleistert.

Lass uns doch einfach zu Hause bleiben…

…ist wahrscheinlich eine der klügeren Entscheidungen, die man hier in Belfast am gestrigen „Orange Day“ treffen konnte. Zur Information: „Orange Day“ bezieht sich auf die Farbe, mit der britische Protestanten in Nordirland ihre Religionszugehörigkeit zum Besten geben, weswegen uns auch vor der Reise eindringlich dazu geraten wurde, selbige Farbe bei unseren Outfits zu vermeiden.

Der nordirische Feiertag selbst gibt den Einwohnern Nordirlands jedes Jahr die Gelegenheit, dem endgültigen Sieg Wilhelms von Oranien gegen die irischen Katholiken vor über 300 Jahren zu gedenken. Was sich in diesem Artikel eigentlich nach einer schönen, friedlichen Sache anhört, sieht in der Realität allerdings ganz anders aus.

Um uns selbst einen Eindruck zu verschaffen, haben wir gestern morgen den Parademarsch besucht, der jährlich zum „Orange Day“ durch die gesamte Stadt zieht. Zugegeben, am Morgen wirkt die gesamte Stadt bis auf die Route des Umzuges, an denen sich schon relativ früh einige angetrunkene Einwohner sammeln, um ausgiebig zu feiern, eigentlich noch sehr normal.

Der Marsch besteht aus unglaublich vielen Vereinigungen, hier in Belfast so genannten L.O.L’s, welche nacheinander durch die gesamte Stadt ziehen und dabei eigentlich eine sehr angenehme Stimmung verbreiten. Wenn ich unglaublich viele Vereinigungen sage, meine ich damit, dass wir uns für circa 2 Stunden an den Strassenrand gestellt haben, um uns die pausenlos vorbeimarschierenden und teils auch musizierenden L.O.L’s zu Gemüte zu führen.

So weit, so gut. Wie es natürlich immer an Feiertagen ist, stellten wir am Nachmittag fest, dass uns noch einige Lebensmittel für den morgigen Tag fehlten und so machten wir uns etwa um 16:00 auf den Weg in die Innenstadt, um einen Supermarkt zu finden, der um diese Zeit noch geöffnet hat. Um Zeit zu sparen, bestellten wir ein Taxi und kamen auch innerhalb von zehn Minuten im Zentrum an. Als wir nach einer weiteren Stunde glücklicherweise alle Besorgungen erledigt hatten, liefen wir auf derselben Strecke zurück, die wir auch auf dem Hinweg genommen hatten. Die Belfaster Innenstadt hatte sich in diesen 60 Minuten allerdings in einen Hexenkessel verwandelt: An eine Durchfahrt mit dem Auto war nicht mehr zu denken, da sich sämtliche Hauptstraßen mit feiernden Protestanten gefüllt hatten. Immerhin konnten wir uns zu Fuß doch noch in unser Viertel „vorkämpfen“.

Man merkte am frühen Abend allerdings schon, dass viele Einwohner schon ordentlich über den Durst getrunken hatten und sich nun auch einige relativ aggressive Passanten auf der Straße tummelten. So wurde unser freundliches „Nein.“ auf die Frage nach drei Zigaretten mit einem ungläubigem „Are they fucking with us?“ und dem darauf folgendem (missglückten) Wurf eines Kieselsteins nach uns quittiert.

Nachdem wir alle wieder heil zu Hause angekommen sind, entschieden wir uns also, den restlichen Abend gemütlich in den heimischen vier Wänden zu verbringen. Lediglich ein paar der Spanier wollten noch nach einem Pub in der Nähe Ausschau halten, kehrten aber wieder um, nachdem auf der Straße schon vereinzelt Flaschen geworfen wurden.

So endete also der „Orange Day“ noch relativ friedlich für uns. Für alle, die am Abend jedoch immer noch auf der Straße, und insbesondere im Zentrum, zugegen waren, mag folgender Artikel vom Focus Online Magazin den eigenen Eindrücken vielleicht eher entsprechen:

„Bei den seit zwei Nächten tobenden Ausschreitungen zwischen militanten Katholiken und Sicherheitskräften sind in Belfast 40 Polizisten verletzt worden. Das teilte der stellvertretende Polizeipräsident Alistair Finlay am Mittwoch mit. Anlass der Ausschreitungen war der am Dienstag von nordirischen Protestanten mit Umzügen begangene Feiertag „Der Zwölfte,“ an dem sie des Siegs über die irischen Katholiken bei der Schlacht von Boyne am 12. Juli 1690 gedenken.

[…]

Brennpunkt war das im Norden Belfasts gelegene Viertel Ardoyne, wo gewaltbereite Teenager die Sicherheitskräfte fünf Stunden lang mit Molotowcocktails, Pflastersteinen, Holzbrettern und gestohlenen Möbelstücken bewarfen. Sechzehn Beamte wurden dabei verletzt, darunter einer, der nach einem Angriff von Kopf bis Fuß in Flammen stand. Dieser habe jedoch dank eines großflächig aufgetragenes Flammschutzmittel nur leichte Verbrennungen davon getragen, erklärte Finlay.“

(Quelle: http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/nordirland-kein-ende-der-blutigen-ausschreitungen_aid_645584.html)

Zum Abschluss hier noch ein paar Bilder der Parade, die wir am gestrigen Morgen besucht haben:

Kultur vs. Natur vs. Carlsberg

Ein weiteres Wochenende ist an uns wie im Fluge vorbeigezogen – für einige zumindest: Denn Sascha, Jens und ich haben heute im Rahmen der Bank Holidays frei (ebenso morgen und am Mittwoch), alle anderen sitzen jetzt mehr oder weniger fleißig auf Arbeit. Dank dieser neugewonnenen Freizeit und dem Fakt, dass die anderen beiden immer bis Mittags schlafen, kann ich Euch nun mal ausführlich von unserem Wochenende berichten.

Das Wochenende war .. ja, was soll ich sagen … abwechslungsreich. Ich würde sagen, es stand unter dem Motto Kultur vs. Natur vs. Carlsberg.

Alles begann am Freitag Nachmittag. Nach der Arbeit trafen wir uns alle voller Vorfreude auf das Wochenende in unserem Schloss. (Ich weiß, am Anfang war es noch ein Haus und dann eine Villa, aber irgendwie müssen wir uns ja steigern^^)

Da wir wenig Lust hatten, uns darüber zu einigen, wo wir hingehen wollen, gingen wir mal wieder ins Laverys. Ein Pub mit Partystimmung, welches sich langsam aber sicher zu unserer Stammlokalität zu entwickeln scheint.

Dort angekommen, stieß ich auf das erste länderabhängige Problem in Nordirland: Während es in Deutschland meines Wissens normal ist, einen Pullover über ein Hemd zu tragen, gilt man in Belfast mit selbigem Outfit als schwul. So musste ich mir also an diesem Abend die eine oder andere „Anmache“ vom selben Geschlecht gefallen lassen, bis ich dahinter stieg und meinen Pullover auszog. Lieber frieren als ungewollt von Männern angetanzt zu werden. 😀 (Übrigens macht man die Situation nicht unbedingt besser, wenn man erzählt, man arbeite bei RAINBOW Telecom ^^)

Also fürs nächste Mal merken oder besser noch aufschreiben: Kein Pullover über Hemd. Schriftgröße: 42, Farbe: Rot, fett ….. noch fetter … geht nicht. Drei Ausrufezeichen … drucken … an den Kleiderschrank kleben … fertig.

So, nun konnte die Party also richtig losgehen. Aber nicht mit mir, dachte sich der Betreiber vom Laverys: Das Licht ging an, die Musik ging aus. Es war 1:30 Uhr. In diversen Belfaster Lokalen ist um diese Uhrzeit bedauerlicherweise bereits Schluss mit lustig. Wir gingen also raus und klauten den Leuten vor uns ihr Taxi, um uns dann gemütlich nach Hause chauffieren zu lassen.

Am Samstag planten wir, zur Abwechslung mal an der Kultur Belfasts teilzuhaben. Nicht immer nur lange schlafen, einkaufen und feiern. (Das haben wir trotzdem gemacht, aber pssst ^^)

Wir erinnerten uns an den Rat des Lehrers, der uns im Rahmen des Praktikums sprachlich vorbereitet hat und besuchten ein örtliches Stadion, um beim Gaelic Football zuzuschauen. Es spielte Antrim (da wohnen wir) gegen Carlow.

Gaelic Football ist eine Mischung aus .. ööhmmm ja .. wie erklärt man das am Besten? Vielleicht ist es besser, zu sagen was es nicht ist: Es ist kein Synchronschwimmen, kein Schach und kein Kunstfliegen. Ansonsten ist glaub ich alles dabei. Man spielt es mit Händen, Füßen und Fäusten^^

Beginnen wir mal bei den Toren. Die gibts, wie beim normalen Fußball. Zusätzlich kann man den Ball auch zwischen zwei vertikale Latten über das Tor schießen.

Zur Fortbewegung hat man den Ball entweder in der Hand oder dribbelt ihn mit den Füßen. Alle paar Schritte muss man mit ihm irgendetwas machen: Zum Beispiel passen. Das geschieht mit der Hand, was dann aussieht wie ein Aufschlag beim Volleyball, oder mit dem Fuß wie beim Fußball. Statt zu passen, kann man den Ball auch prellen, wie beim Basketball. Regel: Der Ball darf nicht zwei mal hintereinander geprellt werden. Ebenso kann man den Ball beim Rennen auf den Fuß fallen lassen und ihn dann wieder auffangen.

Zusätzlich ist der Einsatz körperlicher Gewalt erlaubt: Neben unzähligen Tackles sahen wir auch eine handfeste Schlägerei. Während dem gesamten Spiel musste der Sanitäter wahrscheinlich mehr rennen, als die Spieler selbst… amer Kerl.

Am Ende stand es dann 1:13 zu 2:09…. äääh ok, wer hat nun gewonnen? So richtig wussten wir das auch nicht. An dieser Stelle möchte ich mich noch mal beim Internet bedanken, welches uns letztendlich aufgeklärt hat. Die vordere Zahl ist die Zahl der Tore (zählen dreifach) und die hintere Zahl steht für die Zahl der Treffer zwischen die Latten (zählen einfach). Antrim hat also gewonnen … klasse.

Für alle, die diese Spielart mal in Action erleben wollen, was sehr empfehlenswert ist, weil es wirklich Spaß macht, schauen am besten das Video:

Den Abend ließen wir dann im Rain Club „ausklingen“.

Am nächsten Morgen waren nur Kristian, Thomas, ich und die Spanier wach. Alle anderen erholten sich noch von der vorherigen Nacht 😉 .Die Spanier fragten uns, ob wir nicht mitkommen wollen, das Schloss Belfast anschauen und gemütlich draussen frühstücken.

Da war uns allerdings noch nicht klar, dass das gemütliche Essen auf dem Cavehill, einem fast 400 Meter hohen Berg stattfinden soll. Dauert nur 30 Minuten bis nach oben, hat man uns gesagt, und wir naiven Deutschen haben es auch noch geglaubt.

Denn da einige von uns die glorreiche Idee hatten, eine „Abkürzung“ zu nehmen, die uns über unbefestigte Wege, die teils so starke Steigungen hatten, dass man sie nur auf allen Vieren bewältigen kann, brauchten wir ganze 1 1/2 Stunden.

Vorbei an Klippen, Felsen, Steinen und Höhlen, wurden wir oben dann mit einer atemberaubenden Aussicht über das gesamte Belfast belohnt.

Erholt und hungrig machten wir uns nach etwa 1 1/2 Stunden fertig zum Abstieg. In Anbetracht der Tatsache, dass auf dem Berg ein Paar mit einem Neugeborenen saß,suchten wir nach einem einfacheren Weg, als den, den wir beim Aufstieg nutzten. Schnell gefunden, wurde der angenehm flache und befestigte Weg einigen schnell zu einfach und anspruchslos, sodass wir nach wenigen Minuten auf einem 20 Zentimeter breiten Trampelpfad per Luftlinie Richtung Heimat mitten durch den Belfaster Bergdschungel marschierten. Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht.^^

Hier ein paar Fotos vom Ausflug:

So, nach einem bunten, spaßigen Wochenende und ca. 900 Wörtern möchte ich den Beitrag nun gern beenden, in der Hoffnung, dass irgendjemand bis zum Ende gelesen hat.^^

Viel Spaß und bis zum nächsten Mal.

Ach bevor ich’s vergesse noch eine Kleinigkeit: Wer glaubt, die Siesta in Spanien sei ebenso stereotypisch wie die Humorfreiheit der Deutschen, der möge sich bitte folgendes Bild anschauen, welches ich ungefähr 10 Minuten nach unserer Ankunft auf der Berg“spitze“ geschossen habe. 😀

Ein Rundgang durch unser Haus

Ich habe Bildmaterial von unserem Haus versprochen und das bekommt ihr auch.
Allerdings dachten wir, eine Sammlung an Fotos wuerde die Dimensionen unserer „Villa“ nicht so gut rüberbringen, weshalb Mitbewohner Kristian und ich keine Mühe gescheut haben, um Euch einen kleinen Videorundgang praesentieren zu koennen.

Kurz zur Villa: Das Haus besteht aus 7 Schlafzimmern, vielen Stufen, 4 Baedern, diversen Toiletten, zwei Lounges und zwei Kuechen sowie einer Abstellkammer und einem kleinen Hinterhof. Der Hinterhof dient an sonnigen Tagen als Raucherbereich. Da sich eine Lounge und eine Kueche im oberen Stockwerk befinden und deshalb nahezu unbenutzt sind, haben wir etwas umstrukturiert und bspw. den Kuehlschrank 3 Stockwerke runter befoerdert.

Bevor der Rundgang nun endlich startet, noch ein kleiner Hinweis: Aus datenschutztechnischen Gründen und Aspekten der Privatsphäre wurden keine Schlafgemächer gefilmt :D.

Freestyle: Ein Bericht über alles, was mir während dem Schreiben so in den Kopf kommen wird

Wie die regelmäßigen Leser dieses Blogs vielleicht mitbekommen haben, habe ich zuletzt ausführlich von meinem ersten „Projekt“ berichtet. Dieses habe ich am Freitagmorgen erfolgreich mit dem Wissen abgeschlossen, dass ich immerhin etwas über die Dehnbarkeit diverser Begrifflichkeiten lernen konnte. :-p

Aber nun mal zum Anfang: Glücklicherweise war bereits der zweite Arbeitstag sehr viel spannender als der erste. Nachdem ich mich voller Freude auf die „restlichen“ 6500 Kontakte geschmissen habe, wurde ich vom Geschäftsführer Martin zu einem Gespräch abkommandiert. Begleitet wurden wir von einer blau-/schwarzhaarigen Kollegin.

Es ging in dem Gespräch darum, welche Kenntnisse ich im Bereich Marketing besitze. Ich gab einen kurzen Überblick der Tätigkeiten, die ich in STRATO’s Marketing-Teams ausgeführt habe. Besonders hellhörig wurden sie beim Thema Suchmaschinenoptimierung.

Zwar meinte ich, dass ich mich beruflich nur 3-4 Wochen damit beschäftigen durfte und das auch nur auf theoretischer Basis, aber es stellte sich schnell heraus, dass ich somit 3-4 Wochen mehr Erfahrung in diesem Bereich habe, als die Kollegen von Rainbow Telecom. 😀

Recht früh waren sich Martin und die Kollegin (leider kenne ich ihren Namen nicht und ich traue mich auch nicht, zu fragen, „wie die Blauhaarige heißt“ ^^) somit einig, dass wir uns gemeinsam auf das Thema stürzen werden. Frei nach dem Motto „Lieber ein bisschen SEO, als gar kein SEO“.

So erstellte ich also eigeninitiativ eine kleine Analyse, welche den aktuellen Stand der eigenen sowie der konkurrierenden Unternehmenspräsenzen beinhaltete (zumindest soweit es mir möglich war). Außerdem stachelte ich Martin dazu an, ein Analysetool à la Google Analytics und co. einzuführen. Was das angeht war er dann auch wirklich schnell, sodass mir heute die Zugangsdaten auf dem Tisch lagen. Ich bin gespannt, was die Statistiken der nächsten Zeit sagen werden.

… Soviel zur Arbeit…

Denn da Wochen auch in Belfast nicht nur aus Arbeitstagen bestehen, warteten wir schon  voller Vorfreude auf unser erstes vollständiges Wochenende in Belfast. Besonders nach dem kurzen Vorgeschmack, den wir am Abend nach unserer Ankunft erhielten.

Ohne jetzt im Detail auf jede einzelne Station unseres nächtlichen Treibens einzugehen, da es wirklcih viele waren: Das Wochenende war großartig. Nicht weil Belfast ein besonders vielfältiges Nachtleben hat – das wage ich nämlich zu bezweifeln – sondern vielmehr weil die Menschen hier einfach viel offener sind als in Deutschland. So wurden wir über die beiden Abende / Nächte / Morgen / Tage in verschiedenen Pubs, Clubs und Taxis von unzählig vielen Leuten angesprochen, die mitbekamen, dass wir Deutsche sind. Meist wurden wir mit einem „Guten Tag“, „Prost“ oder einmal auch mit einem „Rammstein“ begrüßt 😀 Es ergaben sich daraus viele interessante Gespräche über Locations in Belfast, die man unbedingt gesehen haben muss. Aber auch Kontakte für spätere Unternehmungen wurden geknüpft. Inwiefern diese brauchbar sind, wird sich noch zeigen, da der durchschnittliche Alkoholpegel in Belfast recht hoch zu liegen scheint. 🙂

Ein Highlight war auf jeden Fall der Boxkampf zwischen Klitschko und Haye.

Den haben wir typisch irisch in einem mehr als überfüllten Pub gesehen. Zu Beginn hatten wir ein bisschen Angst, dass wir allein unter hunderten Haye-Fans sitzen würden – schnell wurde aber klar, dass eher der betrunkene Haye-Fan neben uns nahezu allein unter enorm vielen Klitschko-Fans saß! 😀

Ansonsten gibt’s eigentlich nicht viel zu erzählen – nur, dass wir am Freitag in unsere eigentliche Unterkunft gezogen sind. Da Thomas darüber bereits berichtet hat, lasse ich das mal weitestgehend unkommentiert und kündige nur kurz an, dass es demnächst natürlich auch einiges an Bildmaterial zu sehen geben wird.

Bevor ich zum Ende komme noch eine kleine Erinnerung: Rechts auf unserer Seite seht Ihr Twitterfeeds von Thomas und mir – die Accounts haben wir eigens für das Praktikum angelegt, um Euch auch auf dem Laufenden zu halten, wenn das Erlebte es mal nicht in einen eigenen Artikel schafft.

Also ab und zu mal bei uns reinschauen, es lohnt sich immer.

Keine Sorge, Mami macht das schon!

Seit meinem letzten Blogeintrag sind jetzt ein paar Tage vergangen und deshalb wird es mal wieder Zeit zu resümieren, was bis jetzt so alles passiert ist:

Meine erste Arbeitswoche ist sehr gut gelaufen. Man fühlt sich bei Sport NI schon nach dem ersten Tag wie zu Hause, da meine neuen Kollegen nicht nur sehr aufgeschlossen und geduldig sind, wenn man Fragen oder Anmerkungen hat, sondern sie haben auch ein sehr großes Interesse daran, ihre Praktikanten genau kennen zu lernen.

Das gilt nicht nur für die Leute, mit denen ich direkt zusammen arbeite, sondern für so gut wie alle Mitarbeiter. Ich war sehr verwundert, von wie vielen Personen ich schon am zweiten Tag mit dem Vornamen angesprochen wurde. Mitunter war mir das fast schon ein bisschen unangenehm, da es über 300 Mitarbeitern natürlich leichter fällt, sich den Namen des neuen Praktikanten zu merken, als dem Praktikanten, der sich im schlimmsten Fall die Namen von 300 Mitarbeitern merken muss. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass ich diese überraschend offene Mentalität, die einen übrigens auch außerhalb der Arbeitswelt weiter begleitet (z. B. in vielen Belfaster Pubs), sehr begrüße und denke, dass viele Deutsche sich hiervon eine gehörige Scheibe abschneiden könnten.

Auch meine Arbeit an sich gefällt mir sehr gut, da sie nicht in die Kategorie der typischen Praktikantenarbeit wie Kaffee kochen, kopieren und/oder herumsitzen fällt. Stattdessen wurde ich von meinem Mentor, Marcus, gebeten, eine Webseite auf Basis des Content-Management-Systems Joomla zu erstellen, die später evtl. in die bestehende Firmenhomepage eingebunden wird. Hierbei nutze ich allerdings keinen vorkonfigurierten Webspace, sondern einen frisch aufgesetzten Windows 2003-Server, was für mich zwar absolutes Neuland ist, aber zumindest auch eine Chance, sich mit dem Thema soweit auseinander zu setzen, dass ich auch in meinem deutschen Ausbildungsbetrieb STRATO daraus Nutzen ziehen können werde.

Worauf ich hier am Ende dieses Eintrages aber unbedingt noch zu sprechen kommen möchte, sind die mangelnden Fähigkeiten im Bezug auf simple Hausarbeiten, mit denen einige Eltern ihre Kinder in die große, weite Welt entlassen. Ich möchte ja kein Nörgler sein, aber wie kann es sein, dass sechs deutsche Azubis alleine im Ausland überleben sollen, wenn ich der einzige dieser Azubis bin, der sowohl weiß, wie man seine Wäsche wäscht und bügelt als auch wie man sich etwas anderes als Instant-Food kocht und seinen Haushalt in Ordnung hält.

Deshalb hier meine Bitte an die betroffenen Eltern: Auch wenn alle der deutschen Praktikanten mittlerweile volljährig sind – bitte nehmt sie an die Hand, wenn sie wieder in Deutschland sind und bringt ihnen mehr Selbstständigkeit bei. In ein paar Jahren werden sie es euch danken!

Und sollten sich eure Kinder weigern, bestellt ihnen schöne Grüße von „Mutti“ – denn das ist der Spitzname, den ich hier mittlerweile von den anderen weg habe. =)

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